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1. Julius August Remer's Lehrbuch der allgemeinen Geschichte für Akademieen und Gymnasien - S. 395

1811 - Halle : Hemmerde und Schwetschke
395 Z. Kap. Handel v. 1517 bis 1660. Der Handel wuchs in diesem Zeiträume zu einer Größe an, die er in keiner Periode der Geschichte erreicht hatte. Zu gleicher Zeit kam er in die Hände derjenigen Nationen, die ihn noch jetzt besitzen. Denn ungeachtet der Hansebund noch in dem sechzehnten Jahrhundert einen wichtigen Handel trieb, so litt er doch schon beträchtlich durch innere Uneinigkeit und ver- kehrte Maaßregeln, durch Elisabeths Handlungsvorkehrungen, den holländischen Krieg und den Änwachs des holländischen Handels auf dem baltischen Meere. Die Veränderungen in Preußen und Livland, und das Verderben, welches der dreyßig- jährige Krieg über die- Bundesstädte brachte, richteten das Vündniß völlig zu Grunde, und nur der wenig bedeutende Bund der Städte Lübek, Hamburg und Bremen blieb ein Schatten davon. In Süd-Deutschland bereicherten sich die Städte, besonders Nürnberg und Augsburg, außerordentlich. Sie erhielten bey dem veränderten ostindischen Waarenzuge ihren reichen Manufakturhandel und litten weniger im dreyfiig- jährigen Kriege. Für Deutschlands Handel im Ganzen waren die Schwächung des Waidbaues durch den Indigo, und der Unfug der Kipper und Wipper, von 1582 bis 1622, sehr schäd- lich. Leipzig und Braunschweig erhielten ihre Messen von 1505 und i;O7. Da im sechzehnten Jahrhundert der ostindische Waarenzug über das mittelländische Meer fortdauerte, und die Venmaner ihre Besitzungen in dem Archipelagus bedielten, so blieben der venetianische und italiänische Handel wichtig. Aber die Portugiesen sperrten den ersten, und die Türken nahmen die letzten weg, und untersagten die Durchfahrt durch die Dar- danellen. Venedigs und Italiens Handel sank von n'un an tief, und erhielt die Gestalt, worin wir ihn jetzt erblicken. — Spa- nien war im Anfänge dieses Zeitraums die wichtigste Handels- macht , und hätte alle Hauptzweige der Handlung sich leicht zu- eignen können. Es hatte dabey gute und zahlreiche Manufak- turen. Die Spanier fischten bey Newfoundland und die Bis- kayer waren im ausschließenden Besitze des Wallfischfanges. Alle diese Vortheile gingen unter Philipp Ii. und seinen Nach- folgern verloren. Spaniens Handel wurde auf Südamerika und^ Westindien, und auch hier nicht ausschließend, einge- schränkt ; Philipp Iii. trieb die Mauren aus, in deren Hän- den die Fabriken und Manufakturen waren, seit welcher Zeit Spanien die Manufakte und Fabrikate, die es gebraucht und die es nach Amerika sendet, größten Theils von Ausländern kaufen muß. Das edle Metall, das es in so großer Menge

2. Julius August Remer's Lehrbuch der allgemeinen Geschichte für Akademieen und Gymnasien - S. 407

1811 - Halle : Hemmerde und Schwetschke
5. Kap. Gesch. der Künste v. 1517 b. 1660. 407 diesen Zeiten. Man schrieb Anweisungen zur deutschen Poesie, und der deutsche Versbau hat besonders Opitzen viel zu danken. Verschiedene Gesellschaften, die zur Aufnahme der deutschen Sprache gestiftet wurden, z. B. der Palmorden, oder die fruchtbringende Gesellschaft, halfen wenig. Die englische Sprache hatte sich gebildet, und schon Th. Morus schrieb mit Korrektheit. Am Ende des vorigen Zeitraums fingen die englischen Dichter an, die Jtalianer nach- zuahmen. Lord Surrey ist der erste englische klassische Dichter. Aber die englische Poesie fiel wieder, bis auf Elisabeths Zeiten, weil man die Lesung der heidnischen Dichter für sündlich erklär- te. Mit Wilh. Shakspeare, dem originellen Schöpfer des eng- lischen Theaters, fängt die schöne Periode der englischen Dicht- kunst an, die in allen Arten der Poesie Meisterwerke hervor gebracht hat, dergleichen in diesem Zeiträume Milton's und Vuttler's Arbeiten sind. — Die französische Poesie erhielt unter Franz I., dem großen Beförderer der Wissenschaften, vie- le Verbesserungen, ungeachtet die Dichter von den Fehlern ihrer Vorgänger nicht frey sind. Klem. Marot, Rabelais, Mal- herbe , der Vater der französischen Ode, sind die vorzüglichsten. Durch Richelieu's Unterstützung und die Errichtung der Aca- demie fran^oife thaten die französische Sprache und Dicht- kunst einen großen Schritt, und ihre schönste Periode fing bald darauf an. — Dante's und Petrarka's Geist wurde im sech- zehnten Jahrhundert in der italiänischen Dichtkunst wieder erweckt, jedoch nicht durch die eigentlichen Nachahmer Petrar- ka's. Die Dichter, welche sie auf den höchsten, damahls von keiner andern Nation erreichten, Gipfel erhoben, waren: L. Ariosi im scherzhaften, und Torquato Tasso im ernsthaften Heldengedichte. Al. Tassoni nähert sich ihnen, nicht aber die so genannten Cinquecentisten. In der italiänischen Sprache wurden die ersten regelmäßigen Dramen geschrieben. Eine Reihe guter Schriftsteller beschäftigte sich damit nach Bibiena. Aber das regelmäßige Lustspiel wurde selten, das Trauerspiel nie aufgeführt, sondern die eigentlich so genannte italiänische Komödie, in welcher die Schauspieler nach einem bloßen Ent- würfe aus dem Stegreife sprachen. Mit dem siebzehnten Jahr- hundert verlor die Dichtkunst durch den gekünstelten, die Natur verlassenden Geschmack, den Marino einführte, und die Bühne durch die Nachahmung der spanischen Tragikomödien. — Im dritten Zeitalter der spanischen Poesie bildeten sich die Dich- ter vorzüglich nach guten italiänischen Mustern. Gavcilaso de

3. Julius August Remer's Lehrbuch der allgemeinen Geschichte für Akademieen und Gymnasien - S. 582

1811 - Halle : Hemmerde und Schwetschke
582 Neueste Geschichte, z. Zeitr. 2. Abschn. Reichstage 1755, die Gewalt des Königs noch mehr zu unter- drücken. Em Dündniß einiger Großen, diese Oligarchie zu endigen, 1756, wurde entdeckt, hart bestraft, und der König noch mehr beschränkt. Die Hüte verloren zwar auf den Reichs- tagen 1762 und 1765 ihre Gewalt, und die Mützen rissen sie an sich; aber der König gewann dabey nicht. Es fehlte Frie- drich Adolph'en an Entschlossenheit undthatkraft. Indessen ver- langte er doch 176z die Zusammenberufung eines außerordent- lichen Reichstags, und als er dieses nicht erhalten konnte, legte er die Regierung nieder, am i2ten Dec., und erhielt dadurch den verlangten Reichstag. Es wurde etwas darauf verbessert; und obgleich der König noch immer der Willkür des Reichsraths unterworfen blieb, so wuchs doch die königliche Partey an. Sie erhielt einen murhvollen und klugen Anführer, als Gustav Iii.. seinem Vater am irlen Febr. 1771 folgte. Die Erbitterung zwischen dem Adel und den übrigen Ständen erreichte auf dem ersten Reichstage einen hohen Grad. Der König verstärkte seine Partey, besonders durch die Hüte so sehr, daß er es wa- gen konnte, am ihten Aug. 1772, den Reichsrath und die Oberhäupter der Parteyen gefangen zu nehmen und die oben beschriebene Regierungsform ohne Vergießung eines Tropfens Blut einzuführen. Viertes Kapitel. Geschichte der weftl. europäischen Staaten. {. 1. Portugal. Portugal hatte von Pombals weiser Verwaltung keine Vor- theile; denn Josephs Tochter und Nachfolgerin^, Maria, am 2zsten Febr. 1777, gab die Regierung in die Hände der Geistlichen und Großen zurück, und entfernte Pombal'n von den Geschäften, aber ohne ihn der Rache seiner Feinde zu über- lassen. Die Königinn erklärte ihren Gemahl und Onkel, Pe- ter, zum Mitregenten. Spanien nöthigte Portugal in einem kurzen Kriege, 1776, 1777, ihm die Kolonie S. Sagra- mento abzutreten. §. 2. Spanien. Spaniens innerer Zustand erhielt unter Karls Iii. Regie- rung einige Verbesserungen. Der Graf von Aranda und Kam- pomanes, seine Minister, 1770, waren geschickte Sraatsmän-

4. Julius August Remer's Lehrbuch der allgemeinen Geschichte für Akademieen und Gymnasien - S. 3

1811 - Halle : Hemmerde und Schwetschke
Einleitung. 3 die merkwürdigsten Begebenheiten aus, die sich unter allen Nationen zu gleicher Zeit zugetragen haben, und stellt sie ne, den oder hinter einander. Um das Fehlerhafte beider Metho- den weniger schäolich zu machen, muß man sie mit einander verbinden. Dieses geschieht dadurch, daß man das Ganze in Zeiträume theilt, von welchen jeder wieder ein Ganzes aus, macht. Die hierher gehörenden Dinge werden gefunden, wenn man i. das politische Verhältniß der Nationen unter einander; 2. dasjenige, was jedem als Menschen und Bürger wichtig ist, z. B. Negicrungssorm, Gesetzgebung, Verwaltung, Nahrungs, zweige, bürgerliche Beschäftigung u. s. w.; 3. die Religions, formen; 4. die Stufen der Auftlärung und der Kenntnisse jeder Nation untersucht. j. 7. Methode dieses Lehrbuchs. Zn diesem Lehrbuche ist, dem vorher Gesagten zufolge, die Geschichte in Zeiträume getheilt, rmd jeder Zeitraum wie- der in zwey Abschnitte. In dem ersten ist alles gesammelt, was uns mit der Beschaffenheit, dem Wohnorte und der Zeit, rechnung der in dem Zeiträume austretenden Personen bekannt macht; in dem zweyten werden die Begebenheiten selbst er, zählt. Die Abtheilung der Geschichte in Zeiträume ist durchaus nicht willkürlich, sondern sie wird durch die oben angeführte, nicht zu bestreitende, Reges bestimmt, daß jeder Zeitraum ein Ganzes ausmachen muß. Dieses kann nur dadurch erhalten werden, daß man die Einschnitte bey Begebenheiten macht, die eine allgemeine, oder eine so große Veränderung in der histori- schen Welt hervorgebrachr haben, daß dadurch die bisherige Gestalt derselben ganz, oder sehr bedeutend ist verändert wor- den. Vermöge dieser Bestimmungen zerfällt die Geschichte durch die Veränderung, die durch die große Völkerwanderung hervorgebracht wurde, in die alte und neue Geschichte, und jede derselben wieder in folgende Zeiträume: A -

5. Julius August Remer's Lehrbuch der allgemeinen Geschichte für Akademieen und Gymnasien - S. 10

1811 - Halle : Hemmerde und Schwetschke
io Alte Geschichte. I. Zeitr. 2. Abschn. seine Familie, nebst so vielen Thieren, als zum neuen Anbaue des Thierreichs nöthig waren, wurden erhalten. Daß diese noahische Fluch wirkliche Thatsache sey, wird nicht allein durch die Ueber- einstimmung mehrerer asiatischen Ueberbleibsel, sondern beson- ders dadurch unwidersprechlich bewiesen, daß die Geschichte aller Nationen nicht weiter mit einiger Gewißheit hinauf reicht, als in die Nähe der Sündstuth. Daraus folgt aber weder ihre Allgemeinheit und die Vertilgung des ganzen Menschen- und Thiergcschlechts, noch die Wahrheit der übrigen, von Mo- ses angegebenen, Umstände. Zweytes Kapltek. Geschichte von der Sündfluth bis auf den Anbau der ersten Nationen. Von r6z6 bis 1829. (v. Chr. 3327 bis 2174.) §- r- 9^oah wohnte anfangs mit seinen Söhnen Zaphet, Sem und Cham am Fuße des Berges Ararat, auf welchem sein Schiff sitzen geblieben war. Sie oder ihre Nachkommen wanderten von da nach Schiuear, zwischen dem Euphrat und Tigris. So weit unsre Nachrichten reichen, ist dieses Land der erste Wohnplatz des zweyten Menschengeschlechts, und weder de 1'Jsle, der ihn auf dem Kaukasus, noch Bailly, der ihn in Nord-Asien findet, haben dazu überzeugende Gründe. Von den Nachkommen der drey Söhne Noah's giebt Moses Verzeich- nisse; ausführlicher von Cham und dessen Sohne Kanaan, am ausführlichsten von Sem und dessen Nachkommen, von welchen Abraham herstammt. $. 2. Babylonischer Tburmbau. Die Menschen hatten sich in diesem Zeiträume genug ver- mehrt, um sich sehr ausbreiten zu müssen. Aus Furcht, sich zu zerstreuen, wollten sie, nach der Erzählung bevm Moses, einen weit umher sichtbaren hohen Thurm an ihrem Versamm- lungsorte Babylon bauen: allein die Vorsehung, welche die allgemeine Bevölkerung der Erde wollte, ließ die Menschen bey ihren Berathschlagungen uneinig werden; worauf ihre Trennung und Zerstreuung erfolgte.

6. Julius August Remer's Lehrbuch der allgemeinen Geschichte für Akademieen und Gymnasien - S. 12

1811 - Halle : Hemmerde und Schwetschke
. 12 Alte Geschichte. 2. Zeitr. i. Abschn. Erfter Abschnitt. Allgemeine Beschaffenheit dieses Zeit- raums. Erstes Kapites. Chronologie des zweyten Zeitraums. i. Schwierigkeiten der Zeitrechnung. !^ie Zahlen in don Dàchcrn des alten Testaments enthalten teine vollstàndigc Chronologie, sind schwer zu berechnen, und weichen von einander ab. Die Griechen sind nachlàffige Chro- nologen, und zàhlen nach verschredenen Aeren. Sic sind daher schwer unter sich selbst, und bcsonders mir den Hebràern zu vc-r- gleichen. Es ist asso uberall an teine vbllèg richtige Chrono- logie sur diesen Zeitraum zu denken. f. 2. Vergleichung der Aere». Vergleichung der Aeren der Iuden, Griechen, Nèmer und Aegyptier, mit den jetzigen Zàhlungsarten, nach Petav: Aeren: I. n. d. Schöpf. Jahre vor Christo I. d. Julian Zeitraums. Cekrops Regierung 2426 *557 3156 Ausgang aus Aegypten 245; 1530 3185 Untergang Troja's 2800 1183 35?° Salomo's Lcmpelbau 2972 Ioii 3702 Ersch Olympiade 3207 776 3938 Erbauung Roms 3230 753 3960 Nabonassarische Aere 3237 747 3967 Zweytes Kapitel. Geographie des zweyten Zeitraums. $. 1. Ausbreitung der Menschen. ^ie Ausbreitung der Menschen geschah nicht nach den Gra- den ihrer Vermehrung. Die nomadische Lebensart, die Kriege und Handlungs- Kolonieen brachten weite Wanderungen in un- besetzte Gegenden hervor, und ließen zwischen den ersten Na- tionen große Zwischenräume. Die Wanderer blieben sitzen, wo unüberwindliche natürliche oder politische Hindernisse sie aufhiclten. Die Kenntniß der Alten in der Geographie war nur.gering. Wo die alten Geographen keine Nachrichten mehr

7. Julius August Remer's Lehrbuch der allgemeinen Geschichte für Akademieen und Gymnasien - S. 52

1811 - Halle : Hemmerde und Schwetschke
52 Alte Geschichte. 2. Zeitr. 2. Abschn. ken auf die Gassen, um Hülfe von den Vorübergehenden zu er- halten, giebt einen schlechten Begriff von ihrer Heilkunde. Ihre Dalsamirungen gaben ihnen keine anatomischen Kennt- nisse. Unter den Griechen wurde Arzneykunde von Priestern empirisch und abergläubig getrieben, bis Philosophie die Köpfe aufklärte. Die nun entstandene medicinische Theorie wurde von der ionischen Schule zu der so genannten dogmatischen Medicin geformt, die Empedokles ausbildete. Die griechischen Aerzte studieren Pathologie, Semiotik, Diätetik, Therapie, Phar- maceutik und Botanik, und wandten, besonders nach Alkmäon, Fleiß auf die Anatomie. Des Hipvokrates auf uns gekommene Schriften zeugen von großen Einsichten und richtiger Verfah- rungsart. Zweyter Abschnitt. Eigentliche Geschichte des zweyten Zeit- raums. - Einleitung. Die Geschichte dieses Zeitraums muß ethnographisch, aber mit Rücksicht auf die chronologische Reihefolge der Nationen er- zählt werden, welches in folgender Ordnung geschieht: die Ge- schichte der Israeliten, Kananiter, Aegyptier, Syrer, Phöni- zier, Babylonier, Assyrier, Meder, Perser, Klein-Asiaten, Griechen, Macedonier, Indier, Chinesen, Karthager und Römer. Die Geschichte der zahlreichen Nationen, welche die Alten unter dem Namen Aethiopier, Indier, Scythen und Celten begriffen, ist, bis auf einige Bruchstücke, unbekannt. Erstes Kapitel. Geschichte der Israeliten. '[/ §. r. Abrahams Geschichte. Die Israeliten sind ein semitisches, von Abraham abstam- mendes Volk, dessen Vater Tharah hieß. Tharah's Söhne waren: Abrnham, Nahor, Haran. A b r a m, nachher Abraham, geb. 1947 (v. Chr. 20z 6), ein Nomade, zuerst zu Ur, daraufzu Haran in Chaldäa, aus welchem Lande (in Mesopotamien, oder zwischen dem kaspi- /

8. Julius August Remer's Lehrbuch der allgemeinen Geschichte für Akademieen und Gymnasien - S. 91

1811 - Halle : Hemmerde und Schwetschke
i. Kap. Chronologie des dritten Zeitraums. y k Dritter Z e i t r a u m. Geschichte von den: Tode Alexanders des Großen bis auf die Schlacht bey Acti ir m. 3660 bis 3953 (v. Chr. 323 bis 31). Erster Abschnitt. Allgemeine Beschaffenheit des dritten Zeitraums. Erstes Kapitel. Chronologie des dritten Zeitraums. 1. Schwierigkeiten bei* Chronologie. ^§0 wie die Geschichte dieses Zeitraums überhaupt weniger un- zuverlässig ifr, als die der vorher gehenden, da wir mehrere gleich- zeitige Schriftsteller für dieselbe haben: so nehmen auch die Schwierigkeiten der Chronologie ab, besonders da die Römer gute Chronologen sind. Indessen wirkt die Verschiedenheit der Zahlen aus dem vorigen Zeiträume fort. Die morgenländischen Schriftsteller stimmen in ihren Zahlen nicht mit einander, und nicht mit den Römern überein, und in den römischen Faftis confularibus sind Widersprüche und Lücken. 2. Vornehmste Acren. Die Griechen zählen theils nach den athenischen Archonten (v. Chr. 1o68), theils nach den Olympiaden (v. Chr. ,776), theils nach des Philipp Aridaus Regierung, 3661 (v. Chr. 322); die morgenländischen Schriftsteller bis auf den heutigen Tag, nach Babylons Eroberung durch Seleukus, 3672 (v. Chr. 311), welche Iahrrechnung entweder Epocha Seleucidamm , oder Contractmnn, oder Therick Dhilkarnain heißt; die Römer von Erbauung der Stadt Rom, 3230 (v. Chr. 357). Zweytes Kapitel. Geographie des dritten Zeitraums. Die Geographen, deren Schriften auf unsere Zeiten gekommen sind, haben größtentheils in diesem Zeiträume oder nach demsel- den gelebt.

9. Julius August Remer's Lehrbuch der allgemeinen Geschichte für Akademieen und Gymnasien - S. 167

1811 - Halle : Hemmerde und Schwetschke
i. Kap. Geschichte der römischen Monarchie. 167 kannt. Die christlichen Sittenlehrer waren entweder Mystiker oder Prediger der Werkheiligkeit. Z w e y t e c Abschnitt. Eigentliche Geschichte des vierten Zeit- rau in s. Ein l e i t u n g. Aie Erzählungsart bleibt.zwar ethnographisch, aber mit der Geschichte der Rome r ist die Geschichte der Deut sch e n, der Juden und der Parther genau verbunden, und nur die chinesische Geschichte davon getrennt. Erstes Kapitel. Römische Geschichte. Erste Abtheilung. Das römische Reich im Flor. $• 1. Augusts Regierung. Schlacht bey Actium setzte den August in den Besitz der Herrschaft über ein Reich, das sich über alle Lander vom atlan- tischen Meere bis an den Rhein, über alle Küstenländer am mittelländischen Meere bis an den Euphrat, den Kaukasus, das kaspische und arabische Meer, und die afrikanischen Sand- wüsten erstreckte. Die Zahl der römischen Bürger betrug 4,065,000; die Einnahme des Staats ungefähr dritthalb hun- dert Millionen Thaler; die Armee 450,000 Mann. Verschie- dene Versuche, dem August die Herrschaft zu entreißen, verei- telten seine weisen Maaßregeln, und seine Kriege führte sein tapferer Schwiegersohn Vipsanius Agrippa. Er endigte die Unterwerfung Spaniens durch Bezwingung der Asturter und Kantabrer, 5965 (v. Chr. 18). Galatien und Lykaonien wur- den erobert, und durch seine Stiefsöhne Drusus und Tiberius wurden Italiens Gränzen, Rhätien, Vindelicien und Nori- kum, gesichert, 5969. Die Parther wurden zum Frieden ge- nöthigt, 5964 (v. Chr. 19). Die Kriege gegen die Araber und Aerhiopier waren ohne Erfolg. Von den demschon Kriegen re- den wir unten. August war unglücklich in seiner Familie, und

10. Julius August Remer's Lehrbuch der allgemeinen Geschichte für Akademieen und Gymnasien - S. 275

1811 - Halle : Hemmerde und Schwetschke
6. Kap. Gesch. d. Künste v. 800 b. izoo. 275 Sechstes Kapitel. Geschichte der Künste und Wissenschaften. i. Allgemeine Gestalt der menschlichen Kenntnisse. §)ie ersten Jahrhunderte in diesem Zeiträume heißen mit Recht die dunkeln, in Hinsicht der Abendländer, wenn auch gleich hin und wieder ein Mann gefunden wird, der einen Funken von Genie zeigt oder richtige und wahre Gedanken vorträgt. Aber, einen Theil tzes geistlichen Standes ausgenommen, waren die übrigen Menschen aller wissenschaftlichen Kenntnisse beraubt. Doch haben diese Zeiten das Verdienst, daß durch oie Missio- nen der Mönche in die nördlichen Länder manche Kenntniß, be- sonders aber die Schreibkunst, gebracht wurde. Karl der Große bekämpfte diese Unwissenheit auf alle Art, legte Schulen an, und rief viele Gelehrte an seinen Hof. Auch Alfred, K. von England, lhat viel für die Gelehrsamkeit. Beide wendeten ihre Sorgfalt nicht ohne Wirkung an, die jedoch bald ver- schwand; und von der zweyten Hälfte des neunten Iahrh. bis zur ersten Hälfte des eilften Iahrh. ist im Abendlande die un- glücklichste Periode für -die Wissenschaften. Hroswirha und Gerben oder Papst Sylvester ü. sind seltene Erscheinungen. Als man anfing, im eilften Iahrh. die Wissenschaften wieder zu treiben, wurde zugleich die scholastische Philosophie herr- schend, die den gesunden Menschenverstand, den man in man- chen Schriften des neunten und zehnten Iahrh. findet, unter- drückte. Die Zahl der Gelehrten nahm nun zu; man lernte von Arabern in Spanien und von Juden. Pererabälard lebte im zwölften Iahrh. Viele Fürsten und Vornehme trieben jetzt die Wissenschaften. Im dreuzehnten Iahrh. waren Kaiser Frie- drich Ii. und König Alfons von Kastilien ausgezeichnete Geiehr- te, und am Ende desselben lebte der erste Reformator in den Wissenschaften, Roger Bakon, dessen Schriften zuerst ein wah- res Licht anzündeten. — In dem ersten Theile dieses Zeit- raums blieb in dem griechischen Reiche Liebe für die Wissenschaf- ten. Photius (st. 890 war ein Gelehrter von vielem Werche Die Kaiser Leo der Gelehrte und Konstantin Porphyrogenet waren Schriftsteller. Aber diese gelehrten Kenntnisse verloren sich. Michael Psellus, ihr letzter merkwürdiger Gelehrter (st. 1105), steht weit hinter dem Photius. Der Hauptfitz der Gelehrsamkeit war unter den Arabern. Der Chalif Al Ma- mum ist der wahre Vater derselben. Unterdessen hatten doch
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